Ich habe mir schon öfters mal überlegt, eine Firma zu gründen, die nur Aufträge im öffentlichen Umfeld macht. Scheint ja einfach verdientes Geld zu sein.
Wird ja alles ausgeschrieben. Einfach ein Angebot machen, wo jedem klar ist, dass das nichts gescheites wird. Ausschreibung gewinnen, weil der Billigste. Halbherzig was hinwichsen. Stonk.
Das wichtigste hast du vergessen. Wenn die Arbeit halb fertig ist den tatsächlichen Preis nennen, mindestens zehnmal so viel wie ursprünglich veranschlagt oder mehr!
Tatsächlich läuft das so ab:
Anforderungen werden ausgeschrieben.
Du kalkulierst es so das du dran kommst. Nicht schlimm wenn es nur gerade kosten deckt.
Du bekommst den Auftrag.
Es fällt auf es fehlten Anforderungen. Diese Schaltfläche sollte blau sein, davor war nur eine Schaltfläche spezifiziert.
Du erstellt ein Verbesserungsangebot auf Basis der neuen Anforderungen. Du bist alleiniger Bewerber, niemand anderes kann ein Angebot abgeben.
???
Profit!
Seid ihr mein Arbeitgeber? Das is übrigens extrem mühsam, wenn man selbst Qualität liefern möchte.
Arbeitgeber
Eigentlich ist der sogenannte Arbeitgeber der Arbeitnehmer und der sogenannte Arbeitnehmer der Arbeitgeber.
Ach bleib doch bitte bei deinem Fachgebiet, den Schnapspralinen.
Schnapspralinen
Du hast sicher mehr als du essen kannst. Ich helf dir gerne bei der äh…Umverteilung und der Befreiung vom Schnapspralinenkapitalismus.
Das Känguru ist immerhin nicht nur Liebhaber von Schnapspralinen, sondern auch Kommunist, also durchaus qualifiziert, über die Probleme der Arbeiterklasse zu philosophieren.
Schnapspralinen
Immer.
Danke Känguru dass du das so oft wiederholst. Es kann nicht oft genug gesagt werden!
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Das wiederum wäre ja Vertragsbruch.
Nichts nutzbares!
Als jemand der im ÖD gearbeitet hat, kann ich nur abraten. Du musst deutlich umfangreichere Unterlagen vorweisen, um überhaupt an einer Ausschreibung teilzunehmen. Oft sind die Papieranforderungen sehr hoch, also z.B. musst du 5 Jahre Erfahrung mit solchen Projekten vorweisen, selbst wenn es nur um einen kleinen Auftrag geht.
Das Hauptproblem aber ist die Kundenzufriedenheit. Du musst davon ausgehen, dass nur weil du dich mit Ansprechpartner A koordiniert hast, und alles plausibel ist, es nicht tatsächlich losgehen kann. Du wirst wahrscheinlich am Tag vor dem Rollaus einen Anruf bekommen, dass jetzt auch eigentlich unbeteiligter Manager Z davon gehört hat. Er hat eigentlich nichts damit zu tun, aber weil er schon lange dabei ist, und alle kennt, wird erstmal das Projekt zurück in die Planungsphase gebracht. Gerne natürlich umsonst. Also musst du abgrenzen, wo du Zugeständnisse machst, und wo du mehr Geld verlangst. Aber wenn du mehr Geld verlangst kann es passieren, dass das Projekt erstmal ein Jahr auf Eis gelegt wird, weil das Budget überschritten ist. Schlimmstenfalls klagt jetzt noch ein anderer Bewerber, dass er das ja im Angebot schon drin hatte, und der Ausschreibungsprozess wiederholt werden muss. Du bekommst dann nach zwei Jahren doch den Zuschlag, und darfst auch einen höheren Preis für die Mehrleistung verlangen.
Bis dahin viel Spaß ohne Geld, mit ständigen Streitigkeiten und grauen Haaren von 3 Jahren Projekt, für etwas, dass nur ein halbes Jahr dauern sollte. Quelle: Ich hab versucht als Ansprechpartner A so ein Digitalisierungsprojekt umzusetzen und pragmatische Lösungen zu finden.
Wenn du als Auftragnehmer darauf spezialisiert bist, kannst du die am ÖD eine goldene Nase verdienen. Das Geld machst du aber wahrscheinlich in der Rechtsabteilung, nicht bei der Auftragsumsetzung.
Nein, definitiv nicht. Ich arbeite in dem Bereich. Das Geld ist definitiv nicht leicht verdient.
Zum einen kannst du locker 5-10% des Auftragsbudgets schon mal für die nächsten Ausschreibungen beiseite legen.
Dann musst du damit rechnen, dass nichts, absolut gar nichts von dem was vorher vereinbart wurde auch so stimmt. Nichts ist definiert, nichts ist fertig, nichts funktioniert. Du selbst musst dann oft genug mit Festpreisen arbeiten, die du aber alle zwei Wochen umwerfen müsstest, weil sich alles geändert hat.
Das kannst du schon so machen. Was viele vergessen ist, das öffentliches Geld sehr langsam ist. Du rennst dem sehr lange hinterher.
Im Prinzip schon. Allerdings brauchst du eine Armee von Beratern und Vertrieblern um die Aufträge an Land zu ziehen. Als kleine Klischee hat du da schlechte Karten.
Verschwörungstheorie: Die DB macht absichtlich schlechte Angebote, damit mehr gestreikt wird. Mehr Streiks -> Weniger Züge -> Weniger auserplanmäßige Züge -> Weniger Faxe -> Papier gespart -> Ziel erfüllt.
Du musst größer denken! Wenn weniger Züge fahren kommen auch in absoluten Zahlen weniger Züge zu spät, damit kann man die fetten Boni für den Vorstand rechtfertigen und die Züge die dann zu spät kommen kann man den Streikenden anlasten! Es ist das perfekte Verbrechen!
Wirkt schon sehr konstruiert. Also wird es wohl auch so sein bei der DB. Hülfe.
Nein so funktioniert das nicht. Wenn mehr gestreikt wird, hast du noch mehr außerplanmäßige Züge.
Die Datenbank versucht, seitdem sie den Zustand des Intranets gesehen hat, Selbstmord zu begehen.
Irgendwie bekommt man das doch auch noch in SAP eingearbeitet ^^
Besser: Wir schieben das alles einfach in die Cloud.
Und fügen KI dazu.hey, ich hab auch schon überlegungen für einen pitch für blockchain-anwhohner-parkausweise mitbekommen.
ich glaub dir alles was du mir über Ausschreibungen im ÖD sagst.
Meine Erfahrung mit IT im ÖD:
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die Verwaltung verlangt, dass jeder gelieferte Artikel (also auch jede Maus, jede Tastatur, jeder Kopfhörer, …) mit Lieferdatum, Seriennummer, Raumnummer und zugewiesenem Arbeitsplatz dokumentiert wird - auf Papier.
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um Kosten zu sparen, wollten sie ihre IT zukünftig intern verwalten. Bei unserem IT Systemhaus war ein Mitarbeiter primär für die Stadt abgestellt, der nebenher aber auch andere Kunden bedient hat. Ersetzt wurde das jetzt durch eine neu aufgebaute städtische IT-Abteilung mit 7 Mitarbeitern. Etwa 50% des anfallenden Support-Aufwands landen aber immer noch bei uns.
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die städtischen Kindergärten sollen digitalisiert werden. Wir schreiben ein Angebot. Darüber wird monatelang verhandelt. Es wird in reduzierter Form akzeptiert. Nachträglich wird das Budget noch weiter zusammengestrichen.
Wir bekommen Anfragen, ob nicht ein PC je Kindergarten ausreicht, statt 1 je Kindergruppe. Dann wird entschieden, dass man für diese Kindergarten-PCs auch Geräte verwenden kann, die in der Verwaltung nach 6 Jahren Einsatz ausgemustert wurden. In der selben Woche erreicht uns eine Bestellung über 32" Curved Monitore für alle Mitarbeiter in der Verwaltung.
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