Es braucht bessere und mehr öffentliche Leistungen und deshalb Steuererhöhungen für Reiche und ihre multinationalen Konzerne, nicht weniger Steuern. Klar kann die Steuerleitung immer etwas umverteilt werden, aber eine breite Steuerbasis mit progressiver Wirkung ist, was eine Mittelschicht und auch unten abgesicherte Gesellschaft überhaupt erst möglich macht.
Ein Ökonom, der das nicht klar zu dieser Fragestellung sagt, ist entweder unfähig oder ein versteckter Lobbyist.
Sehe ich leider ähnlich. Um die bröckelde Infrastruktur muss sich schnellstens gekümmert werden. Das haben CxU und SPD die letzten Jahrzehnte komplett verschlafen. Da ist zurzeit keine große Steuersenkung drin. Die Reichsten und Unternehmen müssen zur Kasse gebeten werden, damit zumindest mehr soziale Gerechtigkeit herrscht, die in den letzten Jahrzehnten auch sehr gelitten hat.
Seit 40 Jahren werden die obersten 2 Dezile steuerlich entlastet, während alle anderen steuerlich belastet werden.
Wir müssten eigentlich die obersten 2 Dezile das obersten Dezils (“die 1%”) ordentlich besteuern, dann könnten alle anderen steuerlich entlastet werden.
Bitte nicht die Konzerne vergessen, Danke.
Wir brauchen keine Steuersenkungen wir brauchen Steuererhöhungen. Und zwar in Form einer Vermögenssteuer und höherer Erbschaftssteuer für große Vermögen. Das Geld kann man dann in Bildung und bessere Chancen für alle investieren. Das kommt dann tatsächlich der Mittelschicht zugute. 10 Euro mehr in der Tasche in Monat bringen rein gar nix.
Vermögenssteuer halte ich für eine notwendige, aber alleine nicht ausreichende Maßnahme, denn dann wird nach wie vor das Geld von der Arbeit zum Besitz umgeschichtet. Deswegen sollten vorallem große Kapitalerträge endlich stärker besteuert werden.
Da gebe ich dir Recht.
Wenn jenes ifo-Institut, das an allen Ecken mit größtmöglicher Lautstärke den Untergang der Nation infolge der Einführung des Mindestlohns vorausgesagt hat, Entlastungen fordert, sollte man die Propaganda auch in den Kontext setzen.
Joa. Vorweg, mir geht es finanziell gut, das hier ist keine Beschwerde.
Aber die hohe Abgabenlast an der “Spitze” des Einkommens trägt dazu bei, dass sich mehr Arbeit eigentlich nicht lohnt. Für jede Lohnerhöhung greift de facto der Spitzensteuersatz, und dann kommen noch die Sozialabgaben dazu. Und obwohl ich damit im Vergleich gut verdiene, ist so etwas wie ein Hauskauf momentan vollkommen utopisch. Ich habe noch die Hoffnung, dass das in 5 Jahren anders aussieht, aber eine Garantie darauf gibt es nicht. Wie soll das ganze dann noch mit Kindern funktionieren? Selbst mit diesem Einkommen scheint das, was dem Mittelstand früher ausgemacht hat, momentan nicht erreichbar.
Hatte von 35 auf 30 h/W reduziert. Und siehe da, soo viel weniger Netto war es nicht. Die wollen also nicht, dass ich viel arbeite. OK, ich habe nur auf die Anreize reagiert.
Freu dich doch, dass das System dich zu humaneren Arbeitszeiten gezwungen hat
Und obwohl ich damit im Vergleich gut verdiene, ist so etwas wie ein Hauskauf momentan vollkommen utopisch.
Es macht mich wahnsinnig, dass der Hauskauf immer als Gradmesser für Mittelstand gewertet wird. Ich mein, ich verstehe, woher es historisch kommt, aber trotzdem: Dieses Gedankengut sollte sich besser früh als spät in Luft auflösen, denn Wohnraum sollte grundsätzlich nicht in Privathänden sein.
denn Wohnraum sollte grundsätzlich nicht in Privathänden sein
Beim klassischen EFH und bei Immobilienkonzernen gebe ich dir recht, bei Eigentumswohnungen die selbst bewohnt werden sehe ich das anders. Da sollten möglichst viele in Privatbesitz sein, vielleicht auch auf Genossenschaftsbasis, so dass die Vererberei von Wohneigentum gebremst ist. Ich kann mir schon andere Modelle vorstellen als das heute der Fall ist, die mehr Menschen zumindest Mitsprache erlauben und ausserdem schlicht Platz sparen gegenüber dem EFH aber gleich ganz verstaatlichen, das passiert nie. Da wünsche ich mir lieber die staatliche Förderung von privaten Baugemeinschaften z.B., das könnte man gleich jetzt machen, sogar mit der FDP Bremse am Bein.
Beim klassischen EFH und bei Immobilienkonzernen gebe ich dir recht, bei Eigentumswohnungen die selbst bewohnt werden sehe ich das anders. Da sollten möglichst viele in Privatbesitz sein, vielleicht auch auf Genossenschaftsbasis, so dass die Vererberei von Wohneigentum gebremst ist.
Das wäre ein Kompromiss. Der bessere Kompromisse wäre es in meinen Augen aber, Wohn- und Grundeigentum überhaupt nur noch als Langzeitleasing zuzulassen.
Zumal er wahrscheinlich vom EFH möglichst nah am Stadtzentrum redet. Sorry, aber wer Spitzensteuersatz zahlt kann sich Wohneigentum leisten. Dann muss man halt Zinsen bezahlen, was früher für 30 Jahre normal war.
Früher waren die Zinsen hoch, aber die Kosten für den Hausbau/-erwerb vergleichsweise gering. Dann waren eine Zeit lang die Zinsen niedrig und die Kosten sind gestiegen. Jetzt sind wir durch verschiedene Krisen an einem Punkt an dem die Zinsen vergleichsweise hoch sind, die Kosten für den Hausbau/-erwerb aber auch vergleichsweise hoch.
Ich gebe dir vollkommen Recht und weiß es aus eigener Erfahrung, weil wir 2021 angefangen eine umfangreiche Modernisierung zu planen und der zweite Kredit halt ein teurer ist und die Kosten gleichzeitig hoch sind.
Mir ist auch vollkommen bewusst, dass früher ein Gehalt (oft, natürlich nicht immer) gereicht hat um Familie zu ernähren und gleichzeitig ein Haus zu kaufen.
Was ich aber (auch im Freundeskreis) sehe, ist dass gejammert wird, dass man sich kein Wohneigentum leisten könne. Dabei ist es oft eher so, dass es sich nicht geleistet werden möchte. Genauso auch bei Modernisierungen oder so was. Da wird 2021 komplett neu gebaut und eine Gastherme eingebaut obwohl man sich die Wärmepumpe locker hätte leisten können, aber nein, man möchte keine Planungssicherheit sondern lieber weiterhin klimaschädliches, geopolitisch und oft leider auch menschenrechtlich hochgradig bedenkliches Gas, weil es ein paar Euro billiger war.
Geiz ist nunmal geil. Dass der Großteil junger Familien früher ein EFH besitzen konnte war auch damals oft mit Entbehrungen verbunden. Dazu gehört auch, dass man halt nicht in der Innenstadt einer Großstadt ein EFH beziehen kann, aber hey, heute gibt es Home Office und in meinen Augen wird das auch nie wieder verschwinden. Das gibt vielen die Aussicht auch in günstigeren Gegenden zu wohnen. Früher gab’s das nicht.
Ok dann gehen wir doch einfach mal von einer Steuersenkung um utopische 10% aus. Jemand mit 75000€/Jahr in SK1 bezahlt aktuell ~17000€ Steuern und ~14000€ Sozialbeiträge. Das macht im jahr ~1700€ weniger Steuern also im Monat ~150€ mehr auf m Konto. Wird der Mittelschicht sicher viel bringen. Diese wegfallenden Einnahmen müssen im Bund dann wieder irgendwie kompensiert werden … oder wir streichen einfach weiter am Sozialsystem zusammen… gewonnen haben wir am Ende nix.
Höhere Progression für Großverdiener und stärkere Besteuerung von Kapitalerträgen?
Also wenn du in diesem einen Meme wärst, würdest du jetzt zwar Recht haben, aber auch aus dem Fenster fliegen. :D
Oha… Ich sehe die Referenz und ich stimme dir völlig zu!
Sozialleistungen streichen und untere Einkommensgruppen entlasten klingt sehr gut
Da kann man nicht mehr viel entlasten. Diese Gruppen zahlen schon kaum etwas ein.
deleted by creator
es gäbe da einen relativen simplen Hebel mit dem anfangen könnte: Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel streichen
je größer der Haushalt oder je niedriger das Haushaltseinkommen desto mehr würde proportional gespart werden