Verlasslich jeden Tag kommt ein rechter Troll mit so einem Aufregerthema (gern auch immer wieder das selbe), das sich dank Zeichenbegrenzung nicht mal sinnvoll auf Jodel diskutieren lässt. Jodel ist hier sonst nicht sonderlich belebt, aber diese Threads kommen jedes Mal auf 50+ Antworten.
Tatsächlich ist bewusste Segregation einer der wesentlichen Faktoren, warum das Konzept der EFH-Siedlung so erfolgreich geworden ist. Es ist also ursprünglich umgekehrt: Die weiße (amerikanische) Mittelschicht mag keine Schwarzen und ist deswegen in die Vorstädte geflüchtet. Weil das einerseits den Konsum ankurbelt (eigene Haushaltsgeräte, eigenes Auto) und andererseits ein konservatives Familienbild nahezu obligatorisch macht (Familie als atomare Einheit der Gesellschaft, Familie abgeschottet von anderen Teilen der Gesellschaft, großes Haus bedeutet viel Haushaltsarbeit und macht Hausfrau nötig) hat die konservative Nachkriegsregierung das Modell für den deutschen Wiederaufbau übernommen, obwohl wir gar keine unliebsamen Minderheiten in den Innenstädten hatten. Das ist jetzt anders. Die Minderheiten müssen ja irgendwo wohnen und das EFH-Bude mit Nurautoanbindung auf dem Kartoffelfeld ist es für die halt nicht. Der ursprüngliche Zweck der EFH-Siedlungen führt also nun verspätet zu genau der Siedlungsselektion, für die sie ursprünglich gedacht war.
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Nur zur Klarstellung Mit der konservativen Nachkriegsregierung meine ich die Adenauer-CDU. Die hatten es vielleicht nicht beabsichtigt, aber die Dichotomie Alman-Vororte und Ausländer-Städte, die sich aus deren Politik entwickelt hat, hätte denen sicher sehr gut gefallen.