Wasserstoff wird noch nicht in großem Maßstab eingesetzt. Doch das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Nach neuen Berechnungen muss Deutschland seine Produktion massiv steigern, wenn auch nur die Schiffe klimaneutral betrieben werden sollen.
Wir bräuchten also 120 TWh pro Jahr allein für die Schiffe. bei einer Umwandlung von Strom via elektrolytischer Spaltung mit ca. 70% Effizienz (noch nicht erreicht, Schätzung BMBF) brauchen wir also 170 TWh Strom pro Jahr. Das entspricht 35% des heutigen Gesamtstromverbrauchs in Deutschland.
Bei Schiffen ist Wasserstoff langfristig größtenteils alternativlos, weil die Energiedichte für die langen Reisen benötigt wird. Damit wird aber auch noch mal deutlich, dass es weitesgehend sinnbefreit ist, Wasserstoff in Heizungen oder für den Individualverkehr einzusetzen. Dann sind wir schon bei 670 TWh für Wärme in privaten Haushalten bzw. 960 TWh Elektrizität dafür. Für den PKW Verkehr kommt nochmal etwas das doppelte oben drauf. Wenn wir Wasserstoff zum Heizen und Autofahren einsetzen, dann müssten wir etwa 5x so viel Strom produzieren bzw. die Energie als Wasserstoff importieren, wie wir jetzt verbrauchen. Und da ist die Industrie noch nicht eingerechnet.
Bei Schiffen ist Wasserstoff langfristig größtenteils alternativlos, weil die Energiedichte für die langen Reisen benötigt wird
Für den Hauptmotor hast du wohl recht. Aber die Menge an Wasserstoff, die benötigt wird, ist trotzdem variabel, weil ein Teil der Energie durch andere zusätzliche Technologien erzeugt werden kann (Segel, Flettner-Rotoren, Solarzellen) und man oft auch einfach langsamer fahren kann. Zudem, wenn Wasserstoff zu teuer ist, könnte es auch einfach sein, dass näher am Verbraucher produziert wird. Und letztlich wird eine der wichtigsten Fragen sowieso sein, ob wir den Abspring von der Überfluss- in die Suffizienzgesellschaft schaffen.
(Heizen mit Wasserstoff ist natürlich trotzdem nicht drin.)
Ich stimme dir zu. Ich fürchte nur, dass es noch lange dauert, bis Politik, Medien und Gesellschaft kapieren, dass man nicht einfach den Status quo mit Wasserstoff statt Kohle und Öl weiterfahren kann. Dagegen das anzuerkennen wehren sich gerade bestimmte “technologieoffene” Parteien extrem.
Eine aehnliche energiemenge zum transport nutzt man aber auch heute schon, nur halt eben mit importiertem oel/treibstoff den deutschland (anders als z.b. strom) eben nicht selbst herstellen kann. Und der wirkungsgrad von verbrennermotoren liegt auch nur bei 30-40%.
Soll heissen das am ende wohl der lokal produzierte strom groesser werden muss, aber am gesamtenergieverbrauch sich nicht so extrem grossaertig veraendern wird, nur die energieformen werden sauberer. Dafuer wird die abhaengigkeit von oel und den teilweise extremen preisschwankungen langsam zurueckgehen.
Bei Schiffen ist Wasserstoff langfristig größtenteils alternativlos, weil die Energiedichte für die langen Reisen benötigt wird.
das höre ich immer wieder, klingt nur intuitiv seltsam?
Schifffahrt ist scheiße effizient - verglichen mit einem LKW und pro kg transportiertem Scheiß zumindest.
Und aktuelle Superfrachter sind so 400m*60m groß. Teilen wir die Fläche grob durch 4,8 dann kommen wir ca. auf die Peak-Leistung, würden wir da ein Dach aus Solarzellen drüber bauen. Sind so 5000kWp - fallen also im Idealfall 5 Megawatt an Energie raus. Jetzt liegt natürlich nicht immer 100% Maximum an, aber für Deutschland sagt man dass das so 5MWh pro Jahr entsprechen müsste (und so ein Frachter wird eher äquatornäher unterwegs sein und weniger dichte Wolkendecke haben - hat also bessere Bedingungen und eher deutlich mehr Ausbeute)
Ebnen wir das mit einem großen Akku ein, kommen wir auf… oh, fuck! Nicht mal 0,6kW Dauerleistung.
Wir bräuchten also 120 TWh pro Jahr allein für die Schiffe. bei einer Umwandlung von Strom via elektrolytischer Spaltung mit ca. 70% Effizienz (noch nicht erreicht, Schätzung BMBF) brauchen wir also 170 TWh Strom pro Jahr. Das entspricht 35% des heutigen Gesamtstromverbrauchs in Deutschland.
Bei Schiffen ist Wasserstoff langfristig größtenteils alternativlos, weil die Energiedichte für die langen Reisen benötigt wird. Damit wird aber auch noch mal deutlich, dass es weitesgehend sinnbefreit ist, Wasserstoff in Heizungen oder für den Individualverkehr einzusetzen. Dann sind wir schon bei 670 TWh für Wärme in privaten Haushalten bzw. 960 TWh Elektrizität dafür. Für den PKW Verkehr kommt nochmal etwas das doppelte oben drauf. Wenn wir Wasserstoff zum Heizen und Autofahren einsetzen, dann müssten wir etwa 5x so viel Strom produzieren bzw. die Energie als Wasserstoff importieren, wie wir jetzt verbrauchen. Und da ist die Industrie noch nicht eingerechnet.
Für den Hauptmotor hast du wohl recht. Aber die Menge an Wasserstoff, die benötigt wird, ist trotzdem variabel, weil ein Teil der Energie durch andere zusätzliche Technologien erzeugt werden kann (Segel, Flettner-Rotoren, Solarzellen) und man oft auch einfach langsamer fahren kann. Zudem, wenn Wasserstoff zu teuer ist, könnte es auch einfach sein, dass näher am Verbraucher produziert wird. Und letztlich wird eine der wichtigsten Fragen sowieso sein, ob wir den Abspring von der Überfluss- in die Suffizienzgesellschaft schaffen.
(Heizen mit Wasserstoff ist natürlich trotzdem nicht drin.)
Ich stimme dir zu. Ich fürchte nur, dass es noch lange dauert, bis Politik, Medien und Gesellschaft kapieren, dass man nicht einfach den Status quo mit Wasserstoff statt Kohle und Öl weiterfahren kann. Dagegen das anzuerkennen wehren sich gerade bestimmte “technologieoffene” Parteien extrem.
Nicht unbedingt. Es gibt bei Schiffen gewisse Geschwindigkeiten die effizienter sind als andere.
Interessiert mich. Gibt es was, was man dazu lesen kann?
Ich meine die Idee hatte ich aus einem Video des Casual Navigation Youtube Kanals, evtl. dem hier oder einem älteren.
Danke! Das war ein gures Intro.
Eine aehnliche energiemenge zum transport nutzt man aber auch heute schon, nur halt eben mit importiertem oel/treibstoff den deutschland (anders als z.b. strom) eben nicht selbst herstellen kann. Und der wirkungsgrad von verbrennermotoren liegt auch nur bei 30-40%. Soll heissen das am ende wohl der lokal produzierte strom groesser werden muss, aber am gesamtenergieverbrauch sich nicht so extrem grossaertig veraendern wird, nur die energieformen werden sauberer. Dafuer wird die abhaengigkeit von oel und den teilweise extremen preisschwankungen langsam zurueckgehen.
das höre ich immer wieder, klingt nur intuitiv seltsam?
Schifffahrt ist scheiße effizient - verglichen mit einem LKW und pro kg transportiertem Scheiß zumindest.
Und aktuelle Superfrachter sind so 400m*60m groß. Teilen wir die Fläche grob durch 4,8 dann kommen wir ca. auf die Peak-Leistung, würden wir da ein Dach aus Solarzellen drüber bauen. Sind so 5000kWp - fallen also im Idealfall 5 Megawatt an Energie raus. Jetzt liegt natürlich nicht immer 100% Maximum an, aber für Deutschland sagt man dass das so 5MWh pro Jahr entsprechen müsste (und so ein Frachter wird eher äquatornäher unterwegs sein und weniger dichte Wolkendecke haben - hat also bessere Bedingungen und eher deutlich mehr Ausbeute)
Ebnen wir das mit einem großen Akku ein, kommen wir auf… oh, fuck! Nicht mal 0,6kW Dauerleistung.
Für ein Moped hätt’s gereicht?
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