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    1 year ago

    Link zur Pressemitteilung des Gerichts. Können wir uns bitte angewöhnen auf derartige Orginalquellen zu linken, statt auf Seiten mit (oftmals illegal ausgestallteten) Datenklaubannern?

    Der Grund liegt in diesem Fall auch ausdrücklich beim Inhalt: Der Spiegelartikel unterschlägt knallhart die Feststellung der Schuldunfähigkeit und den daraus resultierenden Freispruch, der die weitere unfreiwillige Unterbringung in der Psychatrie statt einer Freiheitsstrafe ermöglicht. Und ja, der Spiegel erwähnt die wahnbedingt fehlende Heimtücke, aber die impliziert für sich nicht notwendigerweise die vollumfängliche Schuldunfähigkeit. Und weil der Spiegel sich natürlich auch nicht zur Angabe von Aktenzeichen oder Links zur Presseerklärung genötigt sieht, musste ich tatsächlich relativ lange suchen, bis ich was offizielles gufunden habe, dass von Leute verfasst wurde die wenigstens halbwegs Ahnung von Jura haben (also: das Gericht hat vermutlich mehr als nur halbwegs Ahnung, aber der Spiegel halt leider noch nicht einmal das).

      • Fiona@feddit.de
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        1 year ago

        Wie beschrieben unterschlägt der Spiegelartikel halt Details wie die Schuldunfähigkeit des Täters, die aus der Pressemitteilung unzweideutig hervorgehen und für einen angemessene juristische Bewertung durchaus relevant sind. Und es ist ja okay, dass du via Spiegel über das Urteil lernst, aber es wäre halt nett, wenn du vor dem pfostieren noch nach der Originalquelle suchst, die nicht schon die erste Runde stille Post hinter sich hat.

          • Fiona@feddit.de
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            1 year ago

            Nein, überhaupt nicht. Ich habe mich aber mal mehr als zwei Minuten damit beschäftigt wie das deutsche Rechtssystem funktioniert und leider reicht das bereits aus um eine sehr niedrige Meinung über die übliche Berichterstattung in der nicht-Fachpresse zu entwickeln. Teilweise weil kritischer Kontext ausgelassen wird, den ein Durchschnittsleser nicht hat (ganz beliebt: Was ist der Unterschied zwischen einer Revision und einer Berufung und warum wirken Revisionsurteile oft wie pingeliges rumgereite auf vermeintlich nebensächlichen Details?), teilweise weil die eigentliche juristische Bewertung fehlt (wie hier) und teilweise weil nicht existente juristische Bewertungen herbeihalluziniert werden („Freispruch zweiter Klasse“ im Kachelmann-Prozess).

            Und das alles wäre ja zu verkraften, wenn diese Artikel dem Urteil wenigstens irgendetwas hinzufügen würden, aber auch das ist ja gerade nicht der Fall; es handelt sich in aller regel nur um den schlecht wiedergekäuten Inhalt der Presseerklärung. Und an dem Punkt kann man dann auch einfach direkt das Original pfostieren.